wie jedes Jahr, besuchte ich auch in diesem März die LBM, erstmals an allen vier Tagen. ich traf viele liebe Menschen und sammelte viele schöne Erinnerungen. leider auch eine nicht so schöne, doch dazu später mehr …
der Donnerstag begann zunächst mit einer kleinem Rundgang durch die Hallen – alles noch recht übersichtilich, kein großes Gedränge, verglichen mit den folgenden Tagen. nach einem kleinen Hallo am Stand des Dresdner Buchverlags schaute ich mich, gemeinsam mit einer Freundin, in Halle 4 um und stieß dabei auf einen Anbieter handgefertigter Postkartenmotive – Farbradierungen von Bernd Hauck, deren Originale er ebenfalls zum Kauf anbot. seine Motive zeichnen sich durch eine dichte Atmosphäre und viel Liebe zum Detail aus. Zudem wartete jede Karte auf der Rückseite mit einem ausgewählten Gedicht oder passendem Aphorismus auf. (unter Hauck-art.de findet der geneigte Leser eine Auswahl) Als Eulenliebhaberin habe ich mich letztlich für die “Eulenweisheit” entschieden, nicht zuletzt, weil der geheimnisvollen Eule ein Gedicht von Charles Baudelaire beigefügt war.
Freitag hatte ich Gelegenheit, Vince Ebert live auf der Bühne zu sehen. nach einer unterhaltsamen halben Stunde ging es dann auch weiter zur Antiquariatsmeile – alte Bücher sind überhaupt das Schönste, doch leider ist nie genug Platz in der Wohnung, um all die Kleinode unterzubringen. So hat letztlich ein Gedichtband von Hermann Hesse aus der Insel-Bücherei und der Roman “Reißt die Knospen ab” von Kenzaburô Ôe, auf Empfehlung einer lieben Freundin, den Weg in mein Regal gefunden.
Nach den ersten Fachvorträgen vom Donnerstag und Freitag kam ich am Samstag erstmals dazu, einige Lesungen zu besuchen. Es blieb bei den zwei Lesungen von Holly Loose, der aus dem Folgeband der “Weißen Geschichten” vorlas, und Dirk Berneman, der unter anderem eine zeitgenössische Max und Moritz Adaption vortrug.
anschließend gab es noch einmal einen Abstecher in Halle 1, die gänzlich der Manga- und Comic Convention gewidmet war. Dort kaufte ich mir dann auch den Trafalgar-Hut, den ich mir schon am Donnerstag ausgesucht hatte. (leider währte das Glück nicht lange, da ich ihn schon am Sonntag wieder verlor – fragt nicht, wie! sein Verlust fiel mir nach einem Fachvortrag am Sonntag Nachmittag auf, aber leider hat ihn wohl jemand mitgenommen und nicht im Fundbüro abgegeben.)
Sonntag erreichte ich das Messegelände erst am frühen Nachmittag – das Wetter war teilweise so stürmisch, dass ich überlegte, ganz zu Hause zu bleiben. angesichts des Verlusts meines Huts wäre das wohl auch besser gewesen … davon ab, habe ich noch einiges über die neue Autorenwelt von Sandra Uschtrin erfahren, die seit kurzem online ist und Autoren und anderen im Literaturbetrieb Tätigen einen Ort zum Vernetzen bietet. als Autor hat man dort die Möglichkeit, Lektoren und Veranstalter zu finden, sowie, in einem weiteren Schritt, seine Bücher direkt zu verkaufen. bisher ist die Seite noch in ihrer Beta-Phase, doch man darf gespannt sein.
leider gab es auch in diesem Jahr wieder einige Veranstaltungen, die ich aus Zeitmangel einfach nicht mitnehmen konnte, obwohl ich sie gern besucht hätte. aber es war sicher nicht die letzte Buchmesse und so freue ich mich schon auf das kommende Jahr und ein vielfältiges Programm.
Zunächst aber steht im November die Schriftgutmesse in Dresden an, doch dazu später mehr.